Floris Neusüss
Die Auseinandersetzung mit der Relation von photographischem Bild, Raum und menschlicher Figur hat der Photograph Floris Neusüss in seinem Werk unter verstärkt medienreflexiven Vorzeichen vollzogen. Dabei kommt dem technischen Verfahren des Photogramms eine zentrale Rolle zu, mit dem sich Neusüss praktisch und theoretisch intensiv befasst hat. 1971 wurde er an der Universität Kassel zum Professor berufen, 1972 erfolgte die Gründung des Fotoforum Kassel, das sich alsbald zu einem lebendigen Ort der Auseinandersetzung mit dem Medium der Photographie entwickelte. Neusüss eigene Bildproduktion ist in dieser Zeit darüber hinaus vor dem Hintergrund der documenta V, 1972, zu betrachten, die vermehrt die Photographie einbezogen hatte und damit dem zeitgenössischen Diskurs über das Medium im Kunstkontext erheblichen Vorschub leistete.
Über die Sammlung der Deutschen Gesellschaft für Photographie, die sich seit 1993 im Besitz der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur befindet, sind ausgewählte Aufnahmen von Floris Neusüss in die Kölner Institution gekommen.
Biographie
1937
geboren in Remscheid
1953
Studium der Malerei, Graphik und Photographie an der Werkkunstschule Wuppertal
1958–1960
Studium an der Bayerischen Staatslehranstalt, Mu?nchen
1960–1962
Studium an derm Universität der Ku?nste bei Heinz Hajek-Halke in Berlin
1972–2002
Professur an der Kunsthochschule Kassel
2020
gestorben in Kassel
Einzelausstellungen (Auswahl)
1976
Photographers Gallery, London
1977
Kunstverein, Kassel
1982
Benteler Galleries, Houston, Texas
1988
Fotoforum, Bremen
1990
Galerie du Château d’Eau, Toulouse
1992
Kunstverein, Heidelberg
1997
Rheinisches Landesmuseum, Bonn
2012
Stadtmuseum, Mu?nchen
2015
Von Lintel Gallery, Los Angeles
2016
ZKM, Karlsruhe (mit Renate Heyne)
Publikationen (Auswahl)
Fotografie 1957–1977, Kassel 1977; Körperauflösungen, Kassel, 1978; Das Fotogramm in der Kunst des 20. Jahrhunderts, Köln 1990; Nachtstücke. Fotogramme 1957–1997, Köln 1997; Körperbilder, Halle 2001; Traumbilder, Ostfildern-Ruit 2012; Leibnitz‘ Lager, Ostfildern 2017