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Werke aus der Sammlung
Natascha Borowsky: o. T., Remedies # 1, 1998
Auf monochromem Hintergrund hat Natascha Borowsky ein geheimnisvoll anmutendes Objekt abgelichtet. Es hat eine schmale abgerundete Form mit schrägem Abschluss und scheint aus verdichteter filigraner Substanz zu bestehen. Die Farbigkeit changiert weiß, die Oberfläche hat einen leichten Glanz. Trotz der darstellerischen Reduktion, die keinerlei Verweis auf Herkunft oder Funktion des Objektes zulässt, assoziiert man doch organisches Material, denkt an Knochen, Gräten, an Teile eines tierischen Skeletts. Der Titel "Remedies", den die Künstlerin für ihre Serie, aus der das Motiv stammt, gewählt hat, führt schließlich auf die richtige Spur. 1997/1998, während eines Kanada-Aufenthaltes, stieß Natascha Borowsky in einem Geschäft auf ein Sortiment von Heilmitteln der traditionellen chinesischen Medizin. Fasziniert von der Fremdheit der Objekte aus pflanzlichen und tierischen Bestandteilen, die in getrockneter, zerkleinerter oder auch pulverisierter Form zur Behandlung eingesetzt werden, hat sie einzelne prägnante Stücke zur photographischen Darstellung ausgewählt. Aber jeglichen Exotismus hat Natascha Borowsky in ihrem fast meditativ anmutenden Bildwerk ausgespart. Sie konzentriert sich ganz auf den Gegenstand, passt den Hintergrund in Tonigkeit und Farbtemperatur an. Dies gelingt ihr auf eine ganz besondere Art und Weise, indem sie aus Flüssigkeiten, Extrakten, Binde- und Stärkemittel spezifische geleeartige Substanzen herstellt, die als Trägermaterial des abzulichtenden Gegenstands dienen.
Diese besondere Korrespondenz zwischen Objekt und erstelltem Hintergrund kennzeichnet weitere Serien von Natascha Borowsky. So hat sie beispielsweise für das "Hetjens Projekt", 2009, archäologische Fundstücke wie Masken oder Figurinen auf stofflichen oder haarigen Unterlagen photographiert. Im Bestand der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur befinden sich Werke aus der Serie „Remedies“ sowie eine frühe Reihe von Blätter-Motiven.
Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln